WOHER BEKOMMT DER VERKEHRSVEREIN LINDENFELS (VVL) E.V. SEIN GELD?
Der Verkehrsverein Lindenfels e.V. generiert seine Einnahmen zum einen durch Mitgliedsbeiträge, den Erlös aus Verkäufen und Vermietungen bei Veranstaltungen und durch Kostenbeteiligungen bei verschiedenen Projekten. Zu den Mitgliedern zählen Lindenfelser Hoteliers, Gewerbebetriebe, die ansässigen Banken, Vermieter*innen und Privatpersonen. Der Vorstand des Vereins, in dem auch der/die Bürgermeister*in vertreten ist, tagt je nach Notwendigkeit zwischen zwei und fünf Mal im Jahr, verwaltet das Budget und erstellt einen Haushaltsplan für die touristischen Aktionen der Stadt und Ortsteile.
WOHER BEKOMMT DAS JUGEND-KULTUR-PARLAMENT (JKP) SEIN GELD?
Das langfristige Ziel ist es, dass Ausgaben für das Lindenfels Festival und das Jugend-Kultur-Parlament in die jährliche Budgetplanung des VVLs aufgenommen werden, da ihre Arbeit einen Mehrwert zum gesellschaftlichen und touristischen Leben in Lindenfels und der Ortsteile beitragen. Diesem Beitrag soll durch Vergabe eines Budgets mit Recht auf eigenständige Verwaltung Anerkennung gezeigt werden. Gerade für die Mitglieder des JKP sendet das eine positive Botschaft und dass sie ernst genommen werden. Im ersten Jahr stehen dem JKP 500-1000€ des Festival Budgets nach Budgetrecht zur eigenständigen Verwendung in Bezug auf das LIFE 2020 zur Verfügung. Die Summe des Planungsbudgets setzt sich aus privaten Spenden, öffentlichen Fördergeldern und dem Restbudget eines älteren Lindenfelser Veranstaltungsvereins zusammen.
IST ES SINNVOLL EINEN VERTRETER DES LIFE ORGA TEAMSÂ ALS FILTER/VERMITTLER ZWISCHEN VVL UND JKP EINZUSETZEN?
Lennart Scheuren als Vermittler zwischen beiden Gruppen einzusetzen, der zunächst eher auf Seiten der JKPs steht, ist sinnvoll, da die Jugendlichen vermutlich noch nicht selbstbewusst genug vor dem VVL für ihre Wünsche einzutreten. Sie müssen in ihre neue Position in der Gemeinschaft vermutlich erst einmal hineinwachsen. Der Vorstand des VVL muss sich ebenso an die Kommunikation auf Augenhöhe mit dem JKP einlassen. Da Lennart schon im Kontakt zum Vorstand steht, ist es sinnvoll die Kommunikation mit ihm als Hilfe zu führen. Er soll allerdings nicht Sprachrohr und somit Filter durch den zwischen beiden Parteien kommuniziert wird. Es gibt eine*n Sprecher*in des JKPs, welche*r bei Gesprächen mit dem VVL für die Interessen und Belange des JKP spricht. So wird sichergestellt, dass Entscheidungen, die die Jugendlichen getroffen haben nicht durch Lennart verfälscht wiedergegeben werden können. Das wäre ansonsten fatal. Wie viel Wert und Anerkennung würden wir schenken den Mitgliedern des JKPs wenn sie nicht selbst jemanden entsenden könnten, der*die für sie spricht? Daher steht das LIFE Orga Team eher als Unterstützer hinter dem Jugend-Kultur-Parlament.
MISCHT SICH DESIGN IN DIE DISZIPLIN DER SOZIALEN ARBEIT EIN?
Social Design ist nicht gleich Soziale Arbeit, jedoch betrachten beide Disziplinen das gleiche Problem, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Man kann es wohl als einmischen betrachten, wenn sich eine Disziplin in einen fachfremden Bereich hineinwagt. Jedoch würde ich bei dem Begriff „einmischen“ zwischen konstruktivem oder übergriffigem Einmischen unterscheiden. Design kann der Disziplin der Sozialen Arbeit Denkansätze und Methoden zeigen, die sie ohne dessen Einfluss womöglich nicht bedacht hätten. Einmischung in Form von Kooperativer Zusammenarbeit innerhalb unterschiedlicher Disziplinen ist sinnvoll, da man aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf eine Sache blickt. Das schafft ein ganzheitlicheres Bild des Sachverhaltes und kann zu ganzheitlicheren Lösungen führen.
WIE KÖNNEN WIR AUS DESIGNSICHT DIE INTERDISZIPLINARITÄT NUTZEN?
Design als Disziplin beschreibt sich oftmals als interdisziplinär sowie ganzheitlich denkend und offen. Das sollte es auch sein, denn um ganzheitliche Lösungen für eine Problemstellung zu generieren, benötigt es die Sicht verschiedener Blickwinkel. Diese kann auch das Design allein trotz hilfreicher Methoden und Mind-Set nicht bieten. Die Sichtweisen der beteiligten Stakeholder und Experten anderer Disziplinen gilt es im Designprozess in Erfahrung zu bringen und in der Lösungsfindung zu integrieren, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Eine Lösung wäre, die Interessensgruppen in den Gestaltungsprozess zu integrieren.
FAZIT
Da ich mich sehr für den Zusammenhang von Sozialem und Design interessiere, entschloss ich, mich mit einem freien Integrativen Projekt dem Pilotprojekt Social Design im SoSe2019 anzuschließen. Ein Aufleben der Jugendarbeit und Partizipation in Lindenfels besitzt für mich Aktualität und so fiel die Wahl des Themas auch nicht schwer. Mit der Durchführung und den Ergebnissen der Recherchemethoden bin ich zufrieden. Sie halfen mir einen Einblick in die Zielgruppe wie auch die Jugendarbeit an sich zu bekommen. Für die Planung des Konzeptes hat mir das Interview am meisten gegeben, da der Austausch über die Ideen und die mögliche Umsetzung inspirierend und sehr hilfreich war. Generell stellte ich während der Bearbeitung des Projektes fest, wie wichtig der Austausch mit anderen ist, sei es das Interview, die Besprechungen im Kurs oder die Rücksprache mit den Kern-Organisatoren des Lindenfels Festivals. Letzteres habe ich meiner Meinung nach erst zu einem rechten späten Zeitpunkt des Semesters als hilfreiches Mittel erkannt, das mich weiterbringt, da ich zunächst davon ausging, die Lindenfelser Bevölkerung mit meinen Erkenntnissen und Konzepten allein überzeugen zu müssen. Dabei sind die Festival-Idee ebenso wie das Jugendparlamentskonzept eng miteinander verknüpft und als sich unterstützende Elemente zu betrachten.
Wie bereits in den oben genannten Fragen angesprochen sind Interdisziplinarität und Teamwork ein wichtiger Erfolgsfaktor auf dem Weg zur optimalen Lösung eines Problems. Dieses Team hat mir bei der Durchführung des Projektes gefehlt. Dennoch bin ich auf den weiteren Verlauf des Projektes in Lindenfels gespannt und wie ich meine gestalterischen Fähigkeiten und Denkweisen einbringen kann. Nach einer ersten Vorstellung des Konzeptes fanden sich viele Interessent*innen für das Projekt, was sehr vielversprechend ist.
