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DAS FESTIVAL

Die Idee für das Mehr-Sparten-Kunst-und-Kulturfestival life kam mit den Ergebnissen der Landtagswahl im Jahr 2018 in Rollen, bei der die AfD einen bisherigen Höchststand im Wahlkreis erzielte. Der Initiator Lennart Scheuren interpretierte das erschütternde Ergebnis als einen „stummen Schrei nach Liebe“ …und Aufklärung (?). Er wünscht sich für seinen Wohnort mehr Leben und mehr Perspektiven in der Stadt. Gemeinsam mit Halina Martha Jäkel und Dieter Blaulicht Kessel erkennt er das Potential des Kurortes und möchte es auch nutzen. Was er sich für seinen Wohnort wünscht sind wieder mehr (Tages-)Tourismus, Kulturelle Veranstaltungen und gelebte Tradition. Geboren war die Idee des Lindenfels Festival:


LEBEN = LIFE = LINDENFELS FESTIVAL


Durch viele kleine Spielorte (Tagesprogramm) wird die Innenstadt belebt und die Burg als große Spielstätte im Abendprogramm aufleben gelassen. Das Programm setzt auf Konfrontation, Vermittlung und Beteiligung am aktuellen Kunstgeschehen für „Erstkonsumenten“. Die überregionale Strahlkraft wird durch hochkarätiges/internationales Programm angestrebt. Durch aktive Gestaltungsmöglichkeiten für Jugendliche/Jede*n setzt sich das Team um Lennart Scheuren zum Ziel das Festival nachhaltig in Lindenfels etablieren.

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Dokumentation: Einleitungstext

LINDENFELS

Die Stadt Lindenfels ist ein heilklimatischer Luftkurort, die in der bergigen Landschaft des südhessischen Odenwalds liegt. Sie umfasst neben der Kernstadt sieben Ortsteile. 5.126 Einwohner*innen beherbergt die Gemeinde insgesamt, 2.367 Einwohner*innen davon leben allein in der Kernstadt (Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes, Wiesbaden, Stand 30.06.2018). Die Altersstruktur in dem beschaulichen Städtchen verhält sich ähnlich der Bundesrepublik mit Hang einem zur Überalterung.
Zu den wichtigsten Touristenattraktionen zählen die historische Burg Lindenfels und die zahlreichen Wanderwege und Mountainbike Strecken. Auf der Burg findet das jährliche Burg- und Trachtenfest am ersten Wochenende im August statt, dessen Höhepunkt der letzte komplett unmotorisierte Trachtenumzug in Deutschland ist. Die Burg dient jedoch auch für viele weitere Veranstaltungen als Schauplatz. Das Brauchtum wird in Lindenfels auch im örtlichen Heimatmuseum hochgehalten und dieses jedes Jahr zum Erntedankfest mit einem Fest geöffnet. Die Stadt besitzt ein großes Schwimmbad und durch die Thermik ist sie ein beliebtes Ziel für Gleitschirmflieger. Das Kurangebot des Luftkurortes beschränkt sich heute nur noch auf eine Klinik im Ortsteil Winterkasten. Die übrigen Kurstätten mussten nach einer Gesetzesänderung, bei der die Krankenkassen Kurleistungen nicht mehr wie zuvor übernahmen schließen. Mit den Kurgästen schwanden auch zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants, sodass die Stadt einem Aussterbeprozess unterliegt.
Diesem Prozess will mit dem Lindenfels Festival und dem dazugehörigen Jugend-Kultur-Parlament entgegengewirkt werden, um das Leben auf dem Land auch für junge Menschen wieder attraktiver zu machen.

Dokumentation: Einleitungstext

DIE IDEE

Ländliche Regionen haben für Jugendliche außer einem Tischkicker oft nicht sehr viel zu bieten. Viele Jugendliche zieht es daher nach Beendigung der Schule erst mal in die Städte, um Abwechslung und Neues zu erleben. Meistens kommen sie dann auch nicht mehr zurück. Dieses häufig bekannte Problem trägt zur Urbanisierung und der Landflucht bei.
Der Ansatz verfolgt den Aufbau eines Kinder- und Jugendparlaments, um den Jugendlichen in Lindenfels die Möglichkeit zu geben das kulturelle Angebot in ihrer Region selbst mitzugestalten. In regelmäßigen Treffen, die von Pädagogen moderiert werden, erarbeiten die Jugendlichen eigene Ideen, wie sie ihre Umwelt gestalten möchten. In Kleigruppen werden die Projekte umgesetzt. Das Parlament soll mit an der Planung und Umsetzung des Lindenfels Festivals beteiligt sein.

Erste Skizze
Dokumentation: Einleitungstext
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DIE ZIELGRUPPE

Das Jugend-Kultur-Parlament richtet sich an diejenigen der ca. 700 Einwohner*innen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren (Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes, Wiesbaden, Stand 30.06.2018), die heimatverbunden, gesellschaftlich und politisch interessiert sind und den Wunsch haben mitzugestalten. Das Jugendhilferecht definiert Jugendliche in der oben genannten Altersspanne, weil Menschen sich auch bereits über 18 Jahre alt sein können und sich in einer Übergangsphase des Lebens befinden. Ob nun in einer Übergangsphase oder schon fest im Berufsleben verankert mit 21 Jahren, sind all jene Menschen Adressaten des Jugend-Kultur-Parlaments.
Das Festival wird für und mit allen Einwohner*innen von Lindenfels und Umgebung unabhängig ihres Alters ausgerichtet. Es soll gerade generationenübergreifend Menschen zusammenführen, um ein Wir-Gefühl entstehen zu lassen und die Bindung an die Region zu stärken.

Dokumentation: Einleitungstext

RESEARCH: UMFRAGE UNTER JUGENDLICHEN

Um das Interesse an Partizipation innerhalb der Zielgruppe zu erfahren bediente ich mich als erste Designforschungsmethode einer Online-Umfrage. Diese war zehn Tage online und wurde von 50 Personen beantwortet. Den Zugang zur Zielgruppe erhielt ich über Familie, Freunde, den Tourismusverband der Stadt Lindenfels und die örtlichen Vereine.
Ich fragte nicht konkret nach dem Interesse sich an einem Jugend-Kultur-Parlament zu beteiligen, weil das eine längere Erklärung des noch nicht feststehenden Konzeptes dahinter verlangt hätte. Ein Kinder- oder Jugendparlament sind keine geschützten, definierten Begriffe, sondern jede*r, der/die ein solches Format ins Leben ruft, bestimmt selbst, was sich hinter dem Begriff verbirgt. So wird es auch bei dieser Form eines Jugend-Kultur-Parlaments sein. Ich habe einige offene Fragen in der Umfrage gestellt, um gezielt auch die Gedanken und Sorgen der Zielgruppe zu erfahren. Zum Beispiel interessierte mich, was sie sich unter einem Jugend-Kultur-Parlament vorstellen oder welche Themen sie aktuell gerade bewegen?
Das Feedback zur Umfrage im freien Kommentarbereich war sehr positiv.

Dokumentation: Einleitungstext

RESEARCH: EXPERTENINTERVIEW

Mit Jan Schametat und Sascha Schenk

Als zweite Designforschungsmethode führte ich ein Interview mit den Sozialarbeitern Jan Schametat und Sascha Schenk. Sie sind an der Fakultät Soziale Arbeit der HAWK in Holzminden tätig und forschen hauptsächlich in Themen der Jugendarbeit. Im Raum Holzminden-Höxter arbeiteten Sie bisher an dem Forschungsprojekt H!ER geblieben, das sich mit der Bindung zur Region unter Jugendlichen befasste. Neben einer Werbekampagne zur Stärkung des Images der Region wurden zahlreiche Erkenntnisse über die Gründe für den Verbleib in oder den Umzug aus dem Raum Holzminden-Höxter ermittelt. Als Nachfolger läuft aktuell noch bis Ende 2019 das Projekt H!ER gestalten. Das Jugendpartizipationsprojekt untersucht das Medium Film auf seine Kommunikationsfähigkeit zwischen Jugendlichen und der Kommunalen Politik.

Das Experteninterview hat mich für die Besonderheiten der Arbeit mit Jugendlichen sensibilisiert, dir mir zuvor nicht so bewusst waren. Wie viel Risiko auch darin stecken kann, mit der Zielgruppe an einem so sensiblen und wichtigen Thema zu arbeiten, verlangt gute und nachhaltige Planung, Transparenz und vor allem die ernsthaften Absichten mit den Jugendlichen.

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Vielen Dank nochmal an Jan und Sascha für das aufschlussreiche Interview!

Dokumentation: Einleitungstext

STAKEHOLDER MAP

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Dokumentation: Einleitungstext
Dokumentation: Einleitungstext

FEINENTWURF: JUGEND-KULTUR-PARLAMENT

Die Insights der Recherche flossen wie in der Tabell dargstellt in die Gestaltung des nun genannten Jugend-Kultur-Parlaments mit ein.

Feinentwurf
Dokumentation: Einleitungstext
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